
Speicher, Speicher, Speicher! Wollen wir kostengünstige Solar- und Windkraftanlagen weiter schnell ausbauen und uns von riskanten Energieimporten unabhängig machen, brauchen wir viel mehr Speicher.
Das Gute ist, der Bau von Batteriespeichern boomt ordentlich. 2024 gab es in Deutschland gerade mal Batteriespeicher mit einer Anschlussleistung von gut elf Gigawatt.
Inzwischen werden die Netzbetreiber von Anschluss-Anfragen geradezu überrannt. In der Summe sind es 161 Gigawatt, 14-mal so viel. Alle klassischen Pumpspeicher kommen zusammen gerade mal auf sechs Gigawatt.

Volker Quaschning
ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.
Der Grund? Seit 2010 sind die Batteriepreise auf ein Zehntel gefallen. Und die Preise purzeln munter weiter.
Mit Batteriespeichern lässt sich heute richtig Geld verdienen: den Strom günstig einkaufen, wenn es viel billigen Solar- und Windstrom gibt, und wieder verkaufen, wenn Strom knapp wird.
Darum wird kräftig in Deutschland investiert. Wir werden unabhängig, und Energiewende und Klimaschutz kommen voran. Win-win-win.
Und nicht nur Großspeicher boomen. Über eine Million Solar-Batterie-Heimspeicher gibt es inzwischen in Einfamilienhäusern und Tausende auf Balkons. Jeder kann am Batterieboom teilhaben.
Das Coole ist: Batteriespeicher lassen sich schnell aufbauen. Gerade mal zehn Containerschiffe können so viele Batterien liefern, dass wir damit den kompletten deutschen Strombedarf für eine ganze Nacht speichern können.
Wenn wir die noch mit saisonalen Wasserstoffspeichern kombinieren, können wir Deutschland sehr schnell von riskantem, klimaschädlichem und teurem Erdgas, Erdöl oder von Kohle unabhängig machen. Let's go.