
Eine Atombombe für Deutschland? Obwohl, die Idee ist ja nicht neu. Schon in den 1950er Jahren setzte sich die CSU mit Franz Josef Strauß für die deutsche Atombombe ein. Letztendlich blieb es nur bei der zivilen Nutzung der Kernenergie.
Will man die eigene Atombombe, sind Kernkraftwerke ein Schlüssel. Darum betreiben auch fast alle Atommächte Kernkraftwerke.
Die Atommacht Großbritannien gibt gerade abartige 50 Milliarden Euro für ein einziges Kernkraftwerk aus. Habt ihr euch schon mal gefragt, warum? Teurer kann man heute Strom nicht erzeugen.
Volker Quaschning
ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.
Aber da auf der Insel alle Kernkraftwerke schon 30 bis 40 Jahre alt sind, musste dringend ein Kernkraftwerksneubau her, um das Atom-Knowhow zu halten.
In Deutschland hat der Betrieb von Kernkraftwerken inzwischen überhaupt keinen Sinn mehr. Wir können unsere Energieversorgung erheblich preiswerter und ganz ohne unnötige Risiken mit erneuerbaren Energien und Speichern decken. Selbst die ehemaligen Betreiber der deutschen Kernkraftwerke winken ab und warnen vor einer neuen Atomdebatte.
Wenn sie aber für die Energieversorgung gar keinen Sinn ergibt, warum führen wir dann diese Diskussion? Geht es am Ende nicht um Kernkraftwerke, sondern um die deutsche Atombombe? Bei der aktuellen Sicherheitslage gibt es ja sogar möglicherweise Gründe dafür.
Lieber Markus Söder, lieber Friedrich Merz, liebe CDU, CSU, FDP und AfD: Wenn ihr die deutsche Atombombe wollt, dann sprecht das doch offen aus und versteckt euch nicht länger hinter einer absurden Diskussion um Kernkraftwerke, die für Deutschland sonst völlig sinnlos sind.
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