Brüder, zur Sonne, zur Fossil-Freiheit. Es gibt sie also noch, die guten Nachrichten. Deutschland erlebt einen Solarboom, wie ihn noch vor weniger Jahren kaum jemand erwartet hat. Im vorigen Jahr wurden so viele Sonnenstrom-Anlagen auf Dächern und Freiflächen installiert wie noch nie vorher.
Zumindest im Elektrizitätssektor befindet die Bundesrepublik sich auf dem Pfad, der vom Pariser Weltklimavertrag vorgegeben ist. Geht es so weiter, und passiert Vergleichbares bei der Windkraft, kann die Stromversorgung ab Mitte des nächsten Jahrzehnts klimaneutral sein.
Das heißt keineswegs, die Politik kann die Hände in den Schoß legen. Ganz im Gegenteil. Sie muss dafür sorgen, dass das Stromsystem schneller als bisher an die erneuerbaren Quellen angepasst wird.
Es braucht mehr Speicher, eine flexiblere Stromnutzung, Backup-Kraftwerke für Zeiten der Dunkelflaute, mehr Windkraft auch im Süden Deutschlands, einen beschleunigten, aber möglichst landschaftsschonenden Netzausbau.
Das alles ist lange verschleppt worden, vor allem von den Merkel-Bundesregierungen, zum Teil aber auch von der Ampel. Die nächste, wahrscheinlich unionsgeführte Bundesregierung muss hier ein ganz großes Rad drehen.
Die strategischen Fehler der Merkel-Koalitionen sollten ihr eine Lehre sein. Merkel und Co haben den Solar-Durchbruch, den wir jetzt erleben, durch ihre Erneuerbaren-feindliche Politik bewusst verzögert – eine Hauptursache für den Niedergang der einst führenden deutschen Solarindustrie.
Solche Fehler dürfen nicht noch einmal passieren. Der aktuelle Erneuerbaren-Boom erneut abzuwürgen, wäre ein großer Fehler.