Zwei Radfahrer in Badekleidung von hinten
Der "Berlin Bikini und Badehose Bike Ride" heute in Berlin. Der Protest findet in Anlehnung an den international veranstalteten "World Naked Bike Ride" statt. (Foto: Friederike Meier)

Um die 350 Menschen in Badekleidung haben heute in Berlin auf Fahrrädern für mehr Sicherheit für Radfahrer im Straßenverkehr demonstriert. Der "Berlin Bikini und Badehose Bike Ride" ist angelehnt an den "World Naked Bike Ride", der in verschiedenen Städten weltweit jedes Jahr im Juni stattfindet. 

Dabei machen Radfahrer mit ihrer Nacktheit darauf aufmerksam, wie verletzlich sie im Straßenverkehr sind. Weil es in Deutschland nicht erlaubt ist, nackt zu demonstrieren, riefen die Veranstalter dazu auf, in Bikini oder Badehose zu kommen.

Der Aufforderung sind viele gefolgt: Die Teilnehmer kamen teilweise leicht bekleidet, bunt bemalt oder auch im Bademantel. In Berlin findet die Fahrrad-Demo zum zweiten Mal statt. Am Freitag gab es außerdem eine ähnliche Aktion in Köln.

Eine der Forderungen des "World Naked Bike Ride" ist klimaneutraler Verkehr, wie Katja Täubert vom Verkehrsclub Deutschland (VCD), einem der Veranstalter, erklärt. "Wir wollen weg von der Politik, die nur auf den Autoverkehr ausgerichtet ist, und hin zu einer, die sich für sicheres Radfahren einsetzt", sagt Täubert zu Klimareporter°. Sie kritisiert, dass man in Deutschland noch immer weit von der "Vision Zero", der Forderung nach null Verkehrstoten, entfernt ist.

Im Jahr 2018 verunglückten elf Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer als im Vorjahr. 445 Radfahrer kamen zu Tode, das sind 17 Prozent mehr als im Jahr 2017. "Radfahren ist noch immer relativ unsicher, auch in Berlin", sagt Täubert. Erst in der vergangenen Woche war in Berlin eine Radfahrerin gestorben, die von einem rechtsabbiegenden Auto erfasst wurde.