Große Masse an demonstrierenden jungen Menschen mit Schildern und Transparenten
Weil Schülerinnen und Schüler weltweit für Klimaschutz streiken, sind auch viele Erwachsene aufgewacht. (Foto: Jörg Farys/​Fridays for Future)

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat am Montag die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und die Protestbewegung Fridays for Future mit dem Preis "Botschafter des Gewissens" ausgezeichnet. Er ist einer der wichtigsten Menschenrechtspreise.

"Greta Thunberg und die hunderttausenden Mitglieder der Bewegung Fridays for Future warnen uns mit entschlossenem, beharrlichem Einsatz Woche für Woche vor der existenziellen Bedrohung, die die Klimakrise für Millionen von Menschen darstellt", begründete der deutsche Amnesty-Generalsekretär Markus Beeko die Entscheidung seiner Organisation.

Klimaschutz ist Menschenrechtsschutz

Mit dem Preis ehrt Amnesty Einzelpersonen und Gruppen, die sich für die Förderung und den Schutz von Menschenrechten einsetzen. Unter anderem erhielten die früheren Präsidenten Tschechiens, Irlands und Südafrikas, Václav Havel, Mary Robinson und Nelson Mandela, die Auszeichnung.

"Die Klimakrise bedroht ganz konkret die Rechte auf Leben, Gesundheit, Nahrung, sauberes Wasser und eine angemessene Unterkunft", sagte Beeko. Fridays for Future habe daher eine wichtige Rolle im Einsatz gegen Menschenrechtsverletzungen und für die Lebensgrundlagen aller Menschen übernommen.

Bei der gestrigen Preisverleihung in Washington stellte Greta Thunberg klar, dass der Preis all den Menschen gelte, die zusammen die Bewegung Fridays for Future bilden. Gerade würden viele Menschen aufwachen. Das habe viele Gründe, aber vor allem, dass junge Menschen überall für Klimaschutz demonstrieren, sagte Thunberg und zog als Fazit: "Aktivismus funktioniert!"

Fridays for Future ruft alle zum Großstreik auf

Greta Thunberg gilt als Ideengeberin von Fridays for Future. In Deutschland gibt es die Klimabewegung seit Ende vergangenen Jahres. Protestierten im Januar bundesweit 30.000 Schüler und Studenten, waren es im März, dem ersten globalen Protesttag der Bewegung, schon 300.000.

Covering Climate Now

Klimareporter° beteiligt sich wie rund 250 andere Zeitungen und (Online-) Magazine weltweit an der Initiative "Covering Climate Now". Die teilnehmenden Medien verpflichten sich, vor allem in der Woche vor dem New Yorker UN-Klimagipfel am 23. September über die Klimakrise zu berichten. Wir freuen uns über die Bewegung in der Medienlandschaft. Klimaschutz braucht guten und kritischen Journalismus.

Der nächste globale Großstreik findet am 20. September statt. Fridays for Future hat zu diesem Anlass zum ersten Mal auch ausdrücklich Erwachsene zum Mitmachen aufgerufen. Zahlreiche Organisationen, mehrere Unternehmen und auch Universitäten haben schon angekündigt, am Streik teilzunehmen.

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