Aktivisten des Bündnisses "Ende Gelände" haben heute Morgen in Berlin in der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen gegen die Abholzung des Hambacher Forstes demonstriert. Gegen halb zehn versperrten sie mit einer Sitzblockade den Eingangsbereich. Ende Gelände will nach eigenen Angaben die NRW-Vertretung so lange blockiert halten, bis die Landesregierung den Polizei-Einsatz im Wald beendet.
"Wir wissen natürlich, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass unsere Blockade das hier erreichen wird", sagt Tadzio Müller, Sprecher von Ende Gelände. "Aber wir sitzen hier auch, weil wir zeigen wollen, dass die Anti-Kohle-Bewegung breit aufgestellt ist. Wir haben die Macht, und nicht NRW und RWE."
Gegen Mittag wurden bereits erste Aktivisten von der Polizei abgeführt – die Blockade der Eingangstür blieb aber vorerst noch bestehen.
Währenddessen setzt die Polizei ihren Einsatz im Hambacher Forst fort. Nach Angaben der Polizei Aachen wurden heute zehn Aktivisten nach einer Sitzblockade in Gewahrsam genommmen. Weitere erhielten einen Platzverweis.
Nach Angaben der Aktivisten bereitet die Polizei gerade die Räumung des Baumhausdorfes "Oaktown" vor. "Wir erwarten, dass jetzt Baumhaus für Baumhaus geräumt wird", sagte ein Sprecher der Waldbesetzer gegenüber Klimareporter°. "Wir haben aber die Hoffnung, dass sich gerichtlich noch etwas tut."
Ein Baumhausbewohner hatte Widerspruch gegen den Räumungsbeschluss aus Brandschutzgründen eingereicht. Den hatte das Verwaltungsgericht Köln gestern abgelehnt.
Dagegen haben die Aktivisten dem Sprecher zufolge Beschwerde bei der nächsthöheren Instanz, dem Oberverwaltungsgericht Münster eingelegt. "Normalerweise hat so etwas eine aufschiebende Wirkung. Nur hier wird wieder mit zweierlei Maß gemessen", so der Sprecher.
Gestern hatte es im Hambacher Wald mehrere Proteste gegen die Räumung gegeben. Nach Angaben von Ende Gelände protestierten über tausend Menschen. Für das Wochenende haben Ende Gelände und das Bündnis Aktion Unterholz zu weiteren Protesten im Wald aufgerufen.