Dem trockenen Rekordsommer folgt ein Winter mit ungewöhnlich viel feuchtem Schnee. In Oberbayern, Österreich und der Schweiz herrscht Chaos. Der Klimawandel könnte solche Extremereignisse häufiger auftreten lassen.
Gigantische Ökostromlücke, neue Perspektiven und ein Stadtwerke-Lobbyist
Kalenderwoche 2: Bei allen Erfolgen der Erneuerbaren im Stromsektor darf man nicht vergessen, dass die anderen Wirtschaftsfelder noch nicht im Ansatz dekarbonisiert sind, sagt Gero Lücking, Geschäftsführer für Energiewirtschaft beim Ökostrom-Anbieter Lichtblick und Mitglied des Kuratoriums von Klimareporter°. Wir stehen immer noch am Anfang der Energiewende.
In Frankreich müssen sich nur ein paar zehn- oder hunderttausend Leute gelbe Warnwesten überziehen und ein bisschen Rabatz machen, um ihrem Präsidenten die bisher schwerste politische Niederlage zu bereiten. Eine solche Feier widerständigen Bürgersinns wäre in Deutschland nie möglich.
Die Konsummuster verändern sich: Seit Jahren verzehren die Deutschen immer weniger Fleisch. Und immer mehr Bürger sind bereit, einen höheren Preis für artgerechte Haltung zu zahlen. Aber die Politik scheint den Trend zu verkennen.
Exklusives Fliegen, Schicksalsfrage Klimawandel und die Stärken der Schiene
Kalenderwoche 1: Wir brauchen eine "Nationale Kommission Bahn", die die Schiene wieder stark macht, sagt Andreas Knie, Sozialwissenschaftler, Mobilitätsforscher und Mitglied des Kuratoriums von Klimareporter°. In ihrer jetzigen Struktur schafft die Bahn keinen Neustart.
Frau Bundeskanzlerin, überraschen Sie uns damit, was möglich ist!
Als Schicksalsfrage bezeichnet Angela Merkel den Klimawandel in ihrer Neujahrsansprache – und lässt dazu Aufnahmen der Erde aus dem All einblenden. Ein Anzeichen, dass die Kanzlerin ihre Klimapolitik beherzter angehen wird? Wahrscheinlich nicht – zu oft hat Merkel schon vom Klima geredet und nichts getan.
Das Wichtigste aus 52 Wochen: Sonst befragen wir unsere Herausgeber im Wechsel jeden Sonntag zu ihrer klimapolitischen Überraschung der Woche. Zu Silvester wollten wir wissen: Was war Ihre Überraschung des Jahres? 2018 in Wort und Bild.
von Hartmut Graßl, Claudia Kemfert, Andreas Knie, Gero Lücking, Jens Mühlhaus und Michael Müller
Die warme Weihnacht hat vielen Skilift-Betreibern einen Strich durch die Rechnung gemacht: Da hatte man gerade aus Unmengen von Wasser und Strom Schnee produziert und auf den Bergen platziert, da machten die Plusgrade schon wieder grauen Matsch daraus. Der Klimawandel bringt der Branche Probleme – doch die scheint das nicht wahrhaben zu wollen.
Die fortgesetzte Braunkohleförderung fügt den Ökosystemen beträchtlichen Schaden zu. Es gibt aber einen Ausweg: Das Bundesberggesetz muss von Juristen umweltfreundlicher interpretiert werden, außerdem sollte Klimaschutz darin Einzug halten.
ein Gastbeitrag von Ryan Rafaty, Sugandha Srivastav und Björn Hoops
Weihnachten bedeutet hierzulande immer auch eine Verpackungsorgie. Ein Sinnbild für die Gesamtsituation: Die Deutschen liegen mit ihrem Konsum 100 Prozent über dem weltweiten Durchschnitt, wie eine neue Studie zeigt.
Green Cities, bayerischer Fehlstart und Perspektiven des Bundesrats
Kalenderwoche 51: Ökologisch nachhaltige Städte sind die Zukunft, die wir angesichts des fortschreitenden Klimawandels brauchen, sagt Jens Mühlhaus, Vorstand beim Ökostrom-Anbieter Green City und Mitherausgeber von Klimareporter°. Für Mühlhaus hat der neue bayerische Energieminister einen "Fehlstart" hingelegt.
Strengere Flottenverbrauchs-Grenzwerte nützen dem Klima nichts
Mit dem Beschluss zur Absenkung der CO2-Grenzwerte für Autos bekennt sich die EU klar zur Elektromobilität. Doch die Vorgaben lassen sich nur erreichen, wenn der Anteil von Fahrzeugen mit E-Motor auf rund die Hälfte steigt und nur Ökostrom den zusätzlichen Bedarf deckt. Sonst steigen die Verkehrs-Emissionen statt zu sinken.
ein Gastbeitrag von Sebastian Albert-Seifried und Dieter Seifried
Ex und hopp, das Meer wird's schon schlucken. Nach diesem Motto verklappen Kreuzfahrtschiffe die enormen Mengen an Essensresten und Fäkalien, die unterwegs anfallen, einfach im Wasser. Das geht auch anders.
Gut, dass die EU jetzt Wegwerfkunststoffe verbietet. Sehr schade wäre aber, wenn auch bunte Ballons dran glauben müssen, weil sie als schlaffe Hüllen die Umwelt verseuchen. Denn Luftballons haben etwas Poetisches, sie sind ein Symbol der Freiheit.
Formal gesehen war die Klimakonferenz in Katowice ein Erfolg. Doch der Gipfel hat auch gezeigt, dass die Weltgemeinschaft von den nötigen radikalen Schritten zur Bekämpfung der Klimakrise immer noch weit entfernt ist.
Im Pariser Klimaabkommen konnten die Differenzen zwischen den Staaten noch in Formulierungen kaschiert werden. Für das Regelwerk, das für alle die gleiche Grundlage zur CO2-Berichterstattung und für Maßnahmen zum Klimaschutz schafft, war das nicht mehr möglich. Dass auf der Klimakonferenz in Polen trotzdem eine Einigung gelang, ist ein großer Erfolg.
Fromme Wünsche, schnelle Zyklen und der Absteiger des Jahres
Kalenderwoche 50: Der Wirtschaftsminister wünscht sich die deutsche Technologieführerschaft bei E-Mobilität – das wird schwierig, sagt Gero Lücking, Geschäftsführer für Energiewirtschaft beim Ökostrom-Anbieter Lichtblick und Mitherausgeber von Klimareporter°. Aber auch Wünsche von Unternehmen nach Garantien für die Zukunft sind nicht mehr erfüllbar.
Die Klimaverhandlungen in Katowice standen unter keinen guten Vorzeichen. Stürmische Lagen waren vorhergesagt. Doch in der Verlängerung wurde nach 16 Tagen ein Gesamtergebnis erreicht, das sich nicht nur sehen lassen kann, sondern positiv überrascht.
Die ärmsten Bevölkerungsschichten sind am schwersten von den Folgen der Klimaerwärmung betroffen. Umso wichtiger ist es, dass reiche Länder wie Deutschland aus der Kohle aussteigen, damit das 1,5-Grad-Limit gehalten werden kann.