Joachim Rukwied schaut in die Kamera, er wirkt etwas angeschlagen.
Kann sich nur ein "Weiter so" vorstellen: Bauernpräsident Joachim Rukwied, hier auf der Grünen Woche im Januar. (Bild: Frank Gaeth/​Wikimedia Commons)

Weniger Bürokratie, steuerliche Entlastung um 50 Millionen Euro pro Jahr, mehr Geld für Weide- statt Stallhaltung: Die Parteien der Koalition im Bund haben sich auf ein Maßnahmenpaket geeinigt, das die Lage der Landwirtschaft verbessern soll.

Na also, ist man geneigt zu sagen, die Ampel bringt ja doch noch was zustande, sie beharkt sich nicht nur.

Es mag der Bauernverband verächtlich von einem "Paketchen" sprechen, das "weit hinter den Anforderungen der Landwirtinnen und Landwirte" zurückbleibe. Trotzdem sind die von der Ampel geplanten Änderungen in der Summe sinnvoll, und es hätte der Bauernlobby gut angestanden, das auch einmal anzuerkennen, statt wie immer nur mit dem Dreschflegel dreinzuhauen.

Die Landwirte haben mit ihren Protesten im letzten Winter ziemlich viel bewirkt, auf EU-Ebene und nun auch in Deutschland.

Eines allerdings ist richtig. Eine wirklich zukunftsfähige Reform des Agrarsystems, die ein gutes Auskommen sowohl für die Bauern als auch für Umwelt und Klima sichert, steckt in dem "Paket" der Ampel nicht drin.

Die müsste ganz anders aussehen, beginnend mit einem Ende der üblichen Dumpingpreise für Lebensmittel und einem kompletten Umbau der EU-Subventionen zuungunsten der agrarindustriellen Produktion.

Das ist ein so weites Feld, zu groß für die Ampel alleine.