Klimareporter°: Hallo Jules, vor fünf Jahren startete das Portal Klimareporter° unter diesem Namen. Seitdem erfreut es sich eines steigenden Leserinteresses. Dennoch war aus Sicht des Redaktionsteams eine Neugestaltung der Website angezeigt – warum?

Jules Weigel: Websites und Portale sollten regelmäßig aktualisiert, optimiert und neu layoutet werden. Die Seh- und Lesegewohnheiten ändern sich regelmäßig. Auch war mit der Zeit zu sehen, dass manche Funktionen der Website weniger genutzt wurden und dafür andere Funktionen benötigt werden.

Technische Aspekte spielten ebenfalls eine Rolle. So haben wir jetzt beispielsweise eine höhere Ladegeschwindigkeit und das ganze System wurde auf den neusten Stand gebracht.

Was kommt an Neuem für die Leserinnen und Leser hinzu? Was fällt weg?

Klimareporter° hat jetzt mehr Farbe, eine größere Schrift und etwas größere Bilder. Auch erhöhen abwechselnde Bildformate die Attraktivität der Seite.

Zudem erhalten die Dossiers mehr Aufmerksamkeit. Neu kam eine Rubrik hinzu, in der wir etwas ältere, aber immer noch oder wieder aktuelle sowie besonders lesenswerte Artikel wieder auf die erste Seite holen. Gleichzeitig haben wir andere Elemente reduziert, um die Startseite übersichtlicher zu gestalten.

Werden auch generelle Trends aufgegriffen, wie sich publizistische Portale im Web präsentieren?

Schon bei der alten Seite von Klimareporter° hatten wir auf das geachtet, was von einem modernen Nachrichtenportal erwartet wird. Bilder sind nach wie vor wichtig.

Porträtaufnahme von Jules Weigel.
Foto: K. Rabaschus

Jules Weigel

ist Web-Entwickler und Grafik­designer. Mit seinem Unter­nehmen Karo3, das er vor 16 Jahren gründete, verbindet er seine Interessen Klima, Kreativität und Politik mit der Gestaltung und Umsetzung von Online- und Print­projekten.

Leser wollen mehr darüber wissen, wer den Text verfasst hat. Aus diesem Grund haben wir mehr Möglichkeiten geschaffen, wo Autoren sich vorstellen können.

Außerdem legen die Leser Wert auf verschiedene Kommunikationswege, um diskutieren zu können. So haben wir es jetzt ermöglicht, auch auf Mastodon Klimareporter°-Artikel zu teilen.

Die Leserkommentare unter den Beiträgen sind nun stärker sichtbar. Aufgrund des Datenschutzes müssen wir vorher um Erlaubnis fragen, um das Kommentarsystem Disqus laden zu dürfen. Bisher war es nötig, diese Erlaubnis jedes Mal aufs Neue zu geben. Jetzt können interessierte Nutzer diese Einstellung per Consent-Banner speichern.

Zukünftig wollen wir auch Meinungsumfragen unter den Nutzern von Klimareporter° machen.

Und was hat sich bei anderen Publikationen im Netz verändert?

Nachrichten- und Online-Magazine haben immer mehr Schwierigkeiten, sich zu finanzieren. Daher werden fast überall Paywalls eingerichtet oder es wird exzessiv mit Werbung gearbeitet, die teilweise sehr unseriös erscheint. Auch Adblocker werden immer weniger akzeptiert.

Bei Klimareporter° hat sich das Team gegen diesen Weg entschieden. Es gibt zwar werbliche Elemente, aber nur von Partnern, die zum Profil vom Klimareporter° passen, und in einer Menge, die beim Lesen nicht ablenkt. Wir haben uns auch bewusst dagegen entschieden, Leser mit Werbeblockern auszusperren.

Stattdessen machen wir verstärkt darauf aufmerksam, wie wichtig die Arbeit unabhängiger Journalisten ist und dass diese auf die Unterstützung der Leser angewiesen sind. Eine kleine Spende am Ende jedes Artikels hilft und würdigt die Arbeit der Autoren.

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