Rodungen im Făgăraș-Gebirge
Reservate schützen nicht unbedingt vor Naturzerstörung: Illegale Abholzung in einem EU-Schutzgebiet. (Foto: Annika Keilen)

Die Verabschiedung des Abkommens zum Schutz der Artenvielfalt ist aus zweierlei Hinsicht erfreulich. Zum einen hat die Welt nun einen Plan, wie es mit dem Natur- und Artenschutz weitergehen soll. Und zum anderen hat sich das multilaterale System einmal mehr als widerstandsfähig erwiesen.

Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass dem Naturschutz noch immer zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Der Planet Erde ist ein Metaorganismus, bei dem es auf jede einzelne Art ankommt, damit die verschiedenen Naturkreisläufe stabil bleiben.

Ein reines Flächenziel – und seien es 30 Prozent der Erdoberfläche – wird dem nicht voll gerecht. Der Mensch muss vielmehr sein Verhältnis zur Natur neu bestimmen. Es kann nicht länger darum gehen, sich diese "untertan" zu machen, sondern der Mensch muss sich als Teil der Natur verstehen.

Erst dann wird klar, welche Bedeutung und Bedürfnisse die anderen Arten haben. Und dann wird auch klar, dass jede Art als Bestandteil des Metaorganismus Erde ihre ganz eigene Daseinsberechtigung hat. Davon ausgehend, ließe sich dann zumindest erahnen, was es bedeutet, "in Harmonie mit der Natur" zu leben.

So weit ist die Staatengemeinschaft noch nicht. Indem jetzt jedes Land entscheiden muss, welches Drittel geschützt wird, ist aber ein wichtiger Schritt getan.

Zudem muss die Wirtschaft nun über ihre Abhängigkeit vom Ökosystem Erde berichten. Nach und nach wird so die Bedeutung der Natur aufgewertet, bis nur noch ein kleiner Schritt bleibt, damit sich der Mensch als Teil eines größeren Ganzen versteht – des Metaorganismus Erde.

Weiterer Kommentar: Damit die Natur bleibt

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