Eis gehört zum Sommer. In der Waffel, im Becher – und im Plastikbehälter, wenn man sich den Stoff aus dem Supermarkt nach Hause holt. Man will ja gewappnet sein, für alle Fälle. Wenn die Eislust kommt.
Natürlich ist das mit dem Einweg-Plastik nicht ideal. Von wegen Müllproblem und Rohstoff-, sprich Erdöl-Verbrauch.
Denken sich viele. Deswegen nutzt man die Behälter weiter, wenn sie leer sind. Zum Aufbewahren von Essensresten im Kühlschrank zum Beispiel. Oder, um damit erneut Lebensmittel einzufrieren.
Und dann kommt der BUND. Und schreibt: "Das ist gut gemeint und praktisch gedacht, birgt jedoch Risiken."
Denn laut dem Umweltverband bestehen die Eisverpackungen zumeist aus thermoplastischen Kunststoffen, die sich bei höheren Temperaturen verformen. Daraus könnten sich schädliche Substanzen lösen und ins Essen gelangen.
Der Verband rät: Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man leere Eisverpackungen nicht zur Aufbewahrung von Lebensmitteln verwenden. "Eisverpackungen gehören in den gelben Sack oder die gelbe Tonne und sollten fachgerecht recycelt werden."
Besser ist es natürlich, es entsteht gar kein Müll. Eis in der Waffel ist in dieser Hinsicht unschlagbar.
Oder man macht sein Eis selber. Der BUND empfiehlt dafür dauerhaft verwendbare Eisformen mit Stiel, die nur zum Einfrieren genutzt werden.
Mahnung aber auch hier: Die Formen müssen für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet sein. "Achten Sie auf der Rückseite auf das Glas-und-Gabel-Symbol." Dann sei dieses Plastikprodukt garantiert unbedenklich.
Realistisch? Hexerei?
Alles gut und schön. Nur, realistisch ist es nicht, dass ein nennenswerter Teil der Eisfans auf die Do-it-yourself-Methode umsteigt.
Und auch der weitere BUND-Tipp, die leeren Behälter doch alternativ zum Aufbewahren von Schrauben und anderen Kleinteilen zu verwenden, hilft auf Dauer nicht weiter. Irgendwann ist alles untergebracht, und was dann? Auf Eis verzichten?
Joachim Wille ist Chefredakteur des Online-Magazins Klimareporter°.
Besser wäre es doch wohl, die Eiscreme-Fans machen den Eisherstellern Druck, damit diese die Verpackungshersteller dazu bewegen, nur noch Verpackungen in Verkehr zu bringen, die für Gesundheit und Ökologie völlig unbedenklich sind.
Das wird ja wohl keine Hexerei sein. Und wenn die Verpackung dann ein paar Cent teurer ist, werden wir es schon verschmerzen.