Aktivisten halten ein Plakat mit
Schweizer Klimaschützer protestierten heute in Zürich mit einer Blockadeaktion gegen die Credit Suisse. Fast alle wurden festgenommen. (Foto: Collective Climate Justice/​Flickr)

In der Schweiz haben heute Klimaaktivisten des Bündnisses Collective Climate Justice Gebäude der Banken Credit Suisse in Zürich und UBS in Basel blockiert.

Das Bündnis fordert, dass der Finanzplatz Schweiz sich sofort an das Pariser Klimaabkommen hält. Das bedeute vor allem einen raschen und kompletten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas. Collective Climate Justice besteht nach eigenen Angaben aus vielen Einzelpersonen sowie Aktiven verschiedener Umweltbewegungen. Die Aktion wird unter anderem auch von Greenpeace unterstützt.

Nach Angaben der Umweltorganisation finanzierten Credit Suisse und UBS im Jahr 2017 insgesamt Emissionen von fast 94 Millionen Tonnen CO2 – doppelt so viel, wie die Schweiz in einem Jahr verursacht. Der Finanzplatz Schweiz insgesamt verursacht laut dem WWF sogar das 20-Fache der Emissionen der Schweiz als Land.

Im Laufe des Tages wurden die Blockaden, die morgens begonnen hatten, zunächst in Zürich und dann auch in Basel von der Polizei aufgelöst. In Zürich wurden nach Angaben der Polizei 64 Menschen festgenommen, was laut einer Bündnis-Sprecherin quasi alle Beteiligten waren. In Basel kontrollierte die Polizei 37 Personen, 19 davon wurden festgenommen. Insgesamt wurden laut den Aktivisten fast 100 Menschen vorläufig festgenommen.

Eine Sprecherin von Collective Climate Justice Zürich nannte die Festnahmen gegenüber Klimareporter° "sehr unverhältnismäßig". Sie kritisierte, dass die Städte Zürich und Basel zwar beide den Klimanotstand ausgerufen haben, die Aktivisten aber nicht unterstützt hätten. So sei der Tag zu einer "Machtdemonstration von Finanzen und Wirtschaft" geworden.

Die Aktivisten haben für heute Abend zu einem Solidaritäts-Spaziergang in Zürich aufgerufen. In Basel findet in dieser Woche zudem ein Klimacamp statt, das noch bis Donnerstag dauert.

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