Das Logo des japanischen Konzerns Mitsubishi.
Der japanische Mischkonzern Mitsubishi wird wahrscheinlich neuer Eigentümer des deutschen Ökostrom-Marktführers Lichtblick. (Foto: Tomasz Mikołajczyk/​Pixabay)

Nach mehr als einem Jahr Hängepartie scheint die Zukunft des niederländischen Kommunalversorgers Eneco entschieden. Laut einer jetzt abgeschlossenen Vereinbarung will ein japanisches Konsortium um dem Mischkonzern Mitsubishi Eneco für mehr als vier Milliarden Euro übernehmen, berichtet unter anderem das Branchenportal Energate Messenger.

Die Vereinbarung zwischen den 44 niederländischen Eignerkommunen und den japanischen Käufern sieht dabei vor, dass die Mitsubishi Corporation 80 Prozent der Eneco-Anteile erhält. Die restlichen 20 Prozent gehen an den japanischen Stromerzeuger und Netzbetreiber Chubu Electric Power.

Das japanische Konsortium entschied damit das Übernahmerennen für sich. Als Käufer war unter anderem auch der Ölkonzern Shell im Gespräch gewesen.

Für Mitsubishi sprach, dass Eneco und der japanische Konzern schon seit 2012 zusammenarbeiten und in Europa bereits einige Projekte realisiert haben, darunter den Batterie-Großspeicher Enspire ME in Schleswig-Holstein sowie mehrere Offshore-Windparks in den Niederlanden und in Belgien.

Mit dem jetzt vereinbarten Deal will sich Eneco speziell bei der Offshore-Windkraft stärken. Auch Mitsubishi sieht einen künftigen Schwerpunkt in der Entwicklung der Windkraft auf See.

Mitsubishi sagte Eneco überdies Kredite in Höhe von einer Milliarde Euro zu. Dieses Geld soll Eneco bis 2024 in den Niederlanden, Belgien und Deutschland in die Energiewende investieren.

"Starkes Signal für die Energiewende"

Der Eigentümerwechsel solle sich weder auf die Eigenständigkeit noch auf die Organisationsstruktur oder Mitarbeiterzahlen von Eneco auswirken, betonte Eneco-Chef Ruud Sondag anlässlich der Übernahmeentscheidung. Eneco werde weiter als integriertes und unabhängiges niederländisches Energieunternehmen tätig sein.

In Deutschland ist Eneco vor allem als Alleineigentümer des größten deutschen Ökostromanbieters Lichtblick bekannt.

Es sei ein "starkes Signal" und auch Teil des Erfolges von Lichtblick, dass ein Unternehmen aus einem hochindustrialisierten Land wie Japan über vier Milliarden Euro in grüne Energien in Europa investiere und Öko-Pioniere wie Eneco und Lichtblick unterstütze, kommentierte Lichtblick-Geschäftsführer Gero Lücking den Kauf. Es gehe darum, die Energiewende "neu zu denken und massiv zu beschleunigen".

Redaktioneller Hinweis: Gero Lücking, Geschäftsführer für Energiewirtschaft bei Lichtblick, ist Kuratoriumsmitglied von Klimareporter°.

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