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Schwarzer Ventilator, der an ihn gebundene Bänder zum fliegen bringt, vor gleißendem SonnenlichtEine Heißzeit droht: Keine Klimastudie sorgte 2018 für mehr Wirbel als diese: Eine "Heißzeit" drohe der Menschheit, selbst dann, wenn das Zwei-Grad-Limit beim Klimaschutz eingehalten werde, heißt es in der Studie, die Anfang August in den "Proceedings" der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA, kurz PNAS, erschienen ist. Der Wirbel um das Papier ist verständlich, schließlich galt bislang das Mantra, dass noch Zeit bleibe, um die Erderwärmung zu begrenzen und somit den Klimawandel beherrschbar zu halten. Die Forscher um Will Steffen vom Stockholm Resilience Center stellen genau das allerdings infrage.Selbst wenn nun endlich mit dem Klimaschutz begonnen wird, könnten trotzdem kritische Prozesse im Klimasystem angestoßen werden, die eine weitere Erwärmung der Erde auslösen und den Planeten in eine "Heißzeit" kippen lassen können, heißt es in der Studie. Die globale Durchschnittstemperatur würde dann dauerhaft um vier bis fünf Grad höher liegen als in vorindustrieller Zeit. Der Meeresspiegel könnte zwischen zehn und 60 Metern ansteigen. "Es könnte sehr schwierig oder sogar unmöglich sein, die ganze Reihe von Dominosteinen davon abzuhalten, umzukippen", warnte Mitautor Johan Rockström, wie Klimareporter° berichtete. "Manche Orte auf der Erde könnten unbewohnbar werden, wenn die 'Heißzeit' Realität würde."6.061 Erwähnungen erreichte die Studie in insgesamt mehr als 300 internationalen Online-Medien, darunter der Guardian, BBC News, Al Jazeera und der Sydney Morning Herald. Die Zahlen ausgewertet hatte der Dienstleister Altmetric im Auftrag des britischen Onlineportals Carbon Brief.Foto von Bruno Glätsch/Pixabay
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Totes KorallenriffTeil des Great-Barrier-Riffs kollabiert: Die zweitmeisten Erwähnungen fand 2018 eine Studie, die nicht weniger beängstigende Ergebnisse bot: Nach einer außergewöhnlichen Hitzewelle im Jahr 2016 begann im Great Barrier Reef vor der australischen Nordostküste das große Korallensterben. Fast ein Drittel des größten Korallenriffs der Erde veränderte seinen Charakter, so beschrieben es Forscher um Terry Hughes vom ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies in Australien im Fachblatt Nature. 4.392 Mal wurde die Studie erwähnt, 177 Medien griffen sie auf, darunter die New York Times, CNN, BBC News und Der Spiegel.Klimareporter° berichtete auch über die Reaktion der australischen Regierung, die eine über 300 Millionen Euro schwere Finanzoffensive für den Schutz des Riffs aufgelegt hat. Kritiker halten die Möglichkeiten des regionalen Riffschutzes allerdings für sehr begrenzt.2016 hatte sich die schlimmste Bleiche seit Beginn der Aufzeichnungen im Great Barrier Reef ereignet: Auf rund 700 Kilometern im nördlichen Bereich des 2.300 Kilometer langen Riffs waren zwei Drittel der Korallen innerhalb von acht bis neun Monaten abgestorben.Foto von Curt Storlazzi/USGS: Totes Korallenriff.
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Großes gefülltes Bierglas vor dunklem Hintergrund.Klimawandel verteuert Bier: Davon dürfte die Welt nicht untergehen, dennoch zeigt diese Studie aus dem Oktober des Vorjahres, wie der Klimawandel in unerwartete Bereiche unseres Alltags eindringt: Bier droht durch den Klimawandel teuer als Sekt zu werden, heißt es in der Studie im Fachblatt Nature Plants. Sie wurde von den Medien weltweit 3.624 Mal aufgegriffen, neben der New York Times und dem Guardian berichtete auch Klimareporter°.Das Problem ist: Hauptbestandteil von Bier ist Gerste, und Gerste ist besonders empfindlich gegenüber Trockenheit und Hitze, also Wetterextremen, die wegen der globalen Erwärmung weiter zunehmen werden. Forscher an der Universität von Kalifornien in Irvine hatten deshalb untersucht, wie sich weltweit die Bedingungen in den Hauptanbaugebieten des Bier-Getreides verändern werden. Ergebnis: Wird der CO2-Ausstoß nicht weltweit deutlich verringert, treten die Hitzewellen und Dürren dort deutlich häufiger als bisher auf. Der Gersten-Ertrag könnte bis 2100 im ungünstigen Fall um ein Sechstel sinken.Studien-Autor Steven Davis will das Problem nicht unterschätzen: "Es gibt definitiv eine kulturübergreifende Liebe zum Bier. Und wenn man sich nach einem der immer häufiger auftretenden heißen Tage kein kühles Bier genehmigen kann, macht das die Sache nicht besser."Die Bundesregierung sieht allerdings keinen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Braugerstenproduktion, wie Klimareporter° berichtete.Foto von Alexas/Pixabay
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Hier ist schmelzendes Eis in der Antarktis zu sehenAntarktis-Eisschmelze hat sich beschleunigt: Größere Sorge bereiten sollten die neuen Erkenntnisse zur Eisschmelze auf dem Antarktischen Eisschild. Diese hat sich einer Studie im Fachblatt Nature zufolge rasant beschleunigt. Der Meeresspiegelanstieg aufgrund der Schmelze des südlichen Eisschilds hat sich demnach innerhalb von fünf Jahren verdreifacht. Ein internationales Team aus Dutzenden Forschern berechnete anhand von Satellitenbeobachtungen die Masseveränderung und speiste die Daten in Computermodelle ein. Die Zunahme des Eisverlustes stammt vor allem aus der Westantarktis.Ende 2018 wiesen allerdings Nasa-Forscher anhand neuer Karten der Eisgeschwindigkeit und der Eishöhe nach, dass selbst in der Ostantarktis das Eis schmilzt, wie Klimareporter° berichtete. Dieser größere Teil des antarktischen Kontinents war bislang für relativ stabil befunden worden. Für etwa ein Achtel aller Küsten in der Region ist nun aber klar, dass seit einem Jahrzehnt das Eis zurückgeht.Die erstgenannte Studie wurde 3.230 Mal aufgegriffen.Foto von Nathan Kurtz/NASA/Flickr
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Korallenbleiche: Ein Taucher gleitet über die abgestorbenen, ausgebleichten Korallen.Massenbleichen fünfmal wahrscheinlicher: Auch die zweite Korallenstudie unter den Top Five der meisterwähnten Studien des vergangenen Jahres stammt von Terry Hughes. 2.989 Mal wurde "Spatial and temporal patterns of mass bleaching of corals in the Anthropocene" in Medien erwähnt. Die Science-Studie aus dem Januar 2018 kam zu dem Ergebnis, dass Massenbleichen der Korallenriffe innerhalb von 40 Jahren fünfmal wahrscheinlicher geworden sind."Solche engen Wiederherstellungsfenster erlauben keine vollständige Wiederherstellung", heißt es in der Studie. "Darüber hinaus sind Erwärmungsereignisse wie El Niño und die allgemeinen Meeresbedingungen wärmer als zuvor." Für Korallenforscher Hughes gibt es auch dieses Jahr einiges zu tun. 2019 könnte erneut ein El-Niño-Jahr werden.Foto von Richard Vevers/The Ocean Agency/XL Catlin Seaview Survey/Stop Adani/Flickr: Korallenbleiche bei Heron Island im Great Barrier Reef.
Eine Heißzeit droht: Keine Klimastudie sorgte 2018 für mehr Wirbel als diese: Eine "Heißzeit" drohe der Menschheit, selbst dann, wenn das Zwei-Grad-Limit beim Klimaschutz eingehalten werde, heißt es in der Studie, die Anfang August in den "Proceedings" der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA, kurz PNAS, erschienen ist. Der Wirbel um das Papier ist verständlich, schließlich galt bislang das Mantra, dass noch Zeit bleibe, um die Erderwärmung zu begrenzen und somit den Klimawandel beherrschbar zu halten. Die Forscher um Will Steffen vom Stockholm Resilience Center stellen genau das allerdings infrage.
Selbst wenn nun endlich mit dem Klimaschutz begonnen wird, könnten trotzdem kritische Prozesse im Klimasystem angestoßen werden, die eine weitere Erwärmung der Erde auslösen und den Planeten in eine "Heißzeit" kippen lassen können, heißt es in der Studie. Die globale Durchschnittstemperatur würde dann dauerhaft um vier bis fünf Grad höher liegen als in vorindustrieller Zeit. Der Meeresspiegel könnte zwischen zehn und 60 Metern ansteigen. "Es könnte sehr schwierig oder sogar unmöglich sein, die ganze Reihe von Dominosteinen davon abzuhalten, umzukippen", warnte Mitautor Johan Rockström, wie Klimareporter° berichtete. "Manche Orte auf der Erde könnten unbewohnbar werden, wenn die 'Heißzeit' Realität würde."
6.061 Erwähnungen erreichte die Studie in insgesamt mehr als 300 internationalen Online-Medien, darunter der Guardian, BBC News, Al Jazeera und der Sydney Morning Herald. Die Zahlen ausgewertet hatte der Dienstleister Altmetric im Auftrag des britischen Onlineportals Carbon Brief.
Foto von Bruno Glätsch/Pixabay
Teil des Great-Barrier-Riffs kollabiert: Die zweitmeisten Erwähnungen fand 2018 eine Studie, die nicht weniger beängstigende Ergebnisse bot: Nach einer außergewöhnlichen Hitzewelle im Jahr 2016 begann im Great Barrier Reef vor der australischen Nordostküste das große Korallensterben. Fast ein Drittel des größten Korallenriffs der Erde veränderte seinen Charakter, so beschrieben es Forscher um Terry Hughes vom ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies in Australien im Fachblatt Nature. 4.392 Mal wurde die Studie erwähnt, 177 Medien griffen sie auf, darunter die New York Times, CNN, BBC News und Der Spiegel.
Klimareporter° berichtete auch über die Reaktion der australischen Regierung, die eine über 300 Millionen Euro schwere Finanzoffensive für den Schutz des Riffs aufgelegt hat. Kritiker halten die Möglichkeiten des regionalen Riffschutzes allerdings für sehr begrenzt.
2016 hatte sich die schlimmste Bleiche seit Beginn der Aufzeichnungen im Great Barrier Reef ereignet: Auf rund 700 Kilometern im nördlichen Bereich des 2.300 Kilometer langen Riffs waren zwei Drittel der Korallen innerhalb von acht bis neun Monaten abgestorben.
Foto von Curt Storlazzi/USGS: Totes Korallenriff.
Klimawandel verteuert Bier: Davon dürfte die Welt nicht untergehen, dennoch zeigt diese Studie aus dem Oktober des Vorjahres, wie der Klimawandel in unerwartete Bereiche unseres Alltags eindringt: Bier droht durch den Klimawandel teuer als Sekt zu werden, heißt es in der Studie im Fachblatt Nature Plants. Sie wurde von den Medien weltweit 3.624 Mal aufgegriffen, neben der New York Times und dem Guardian berichtete auch Klimareporter°.
Das Problem ist: Hauptbestandteil von Bier ist Gerste, und Gerste ist besonders empfindlich gegenüber Trockenheit und Hitze, also Wetterextremen, die wegen der globalen Erwärmung weiter zunehmen werden. Forscher an der Universität von Kalifornien in Irvine hatten deshalb untersucht, wie sich weltweit die Bedingungen in den Hauptanbaugebieten des Bier-Getreides verändern werden. Ergebnis: Wird der CO2-Ausstoß nicht weltweit deutlich verringert, treten die Hitzewellen und Dürren dort deutlich häufiger als bisher auf. Der Gersten-Ertrag könnte bis 2100 im ungünstigen Fall um ein Sechstel sinken.
Studien-Autor Steven Davis will das Problem nicht unterschätzen: "Es gibt definitiv eine kulturübergreifende Liebe zum Bier. Und wenn man sich nach einem der immer häufiger auftretenden heißen Tage kein kühles Bier genehmigen kann, macht das die Sache nicht besser."
Die Bundesregierung sieht allerdings keinen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Braugerstenproduktion, wie Klimareporter° berichtete.
Foto von Alexas/Pixabay
Antarktis-Eisschmelze hat sich beschleunigt: Größere Sorge bereiten sollten die neuen Erkenntnisse zur Eisschmelze auf dem Antarktischen Eisschild. Diese hat sich einer Studie im Fachblatt Nature zufolge rasant beschleunigt. Der Meeresspiegelanstieg aufgrund der Schmelze des südlichen Eisschilds hat sich demnach innerhalb von fünf Jahren verdreifacht. Ein internationales Team aus Dutzenden Forschern berechnete anhand von Satellitenbeobachtungen die Masseveränderung und speiste die Daten in Computermodelle ein. Die Zunahme des Eisverlustes stammt vor allem aus der Westantarktis.
Ende 2018 wiesen allerdings Nasa-Forscher anhand neuer Karten der Eisgeschwindigkeit und der Eishöhe nach, dass selbst in der Ostantarktis das Eis schmilzt, wie Klimareporter° berichtete. Dieser größere Teil des antarktischen Kontinents war bislang für relativ stabil befunden worden. Für etwa ein Achtel aller Küsten in der Region ist nun aber klar, dass seit einem Jahrzehnt das Eis zurückgeht.
Die erstgenannte Studie wurde 3.230 Mal aufgegriffen.
Foto von Nathan Kurtz/NASA/Flickr
Massenbleichen fünfmal wahrscheinlicher: Auch die zweite Korallenstudie unter den Top Five der meisterwähnten Studien des vergangenen Jahres stammt von Terry Hughes. 2.989 Mal wurde "Spatial and temporal patterns of mass bleaching of corals in the Anthropocene" in Medien erwähnt. Die Science-Studie aus dem Januar 2018 kam zu dem Ergebnis, dass Massenbleichen der Korallenriffe innerhalb von 40 Jahren fünfmal wahrscheinlicher geworden sind.
"Solche engen Wiederherstellungsfenster erlauben keine vollständige Wiederherstellung", heißt es in der Studie. "Darüber hinaus sind Erwärmungsereignisse wie El Niño und die allgemeinen Meeresbedingungen wärmer als zuvor." Für Korallenforscher Hughes gibt es auch dieses Jahr einiges zu tun. 2019 könnte erneut ein El-Niño-Jahr werden.
Foto von Richard Vevers/The Ocean Agency/XL Catlin Seaview Survey/Stop Adani/Flickr: Korallenbleiche bei Heron Island im Great Barrier Reef.