Rhein führt Niedrigwasser.
Sommer 2018: Der Rhein führt Niedrigwasser. (Foto: Markus Distelrath/​Pixabay)

In Deutschland war es im vergangenen Jahr 1,5 Grad wärmer als noch 1881. Nicht weniger als 0,3 Grad sind allein in den vergangenen fünf Jahren hinzugekommen. Das schreibt die Bundesregierung in ihrem zweiten Monitoringbericht zum Klimawandel in Deutschland. Im globalen Durchschnitt sind die Temperaturen bisher um ungefähr ein Grad gestiegen.

"Die Botschaft des Monitoringberichts lautet: Die Zukunft hat uns bereits erreicht", sagte Maria Krautzberger, Chefin des am Bericht beteiligten Umweltbundesamts. "Deutschland steckt mittendrin in der Erderhitzung, mit weitreichenden Folgen für Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit." Nun müsse "dringend vorgesorgt" werden.

"Alarmierend" nannte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) die Ergebnisse des Berichts. "Die Folgen des Klimawandels treten immer deutlicher zutage", sagte sie.

Der Bericht warnt unter anderem vor mehr Hitzetagen, an denen mehr als 30 Grad herrschen. Seit 1951 werden solche Tage systematisch erfasst, damals wurden drei verzeichnet. Seitdem geht der Trend nach oben – mit den wetterbedingten Schwankungen. Im vergangenen Jahr gab es mehr als 20 Hitzetage.

Der Bericht warnt vor gesundheitlichen Folgen, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einer höheren Belastung für Pollenallergiker oder neuen Infektionserkrankungen in Deutschland. In Jahren mit vielen Hitzetagen gibt es dem Bericht zufolge mehr Todesfälle. In der Hitzewelle von 2015 seien 6.000 Menschen zusätzlich gestorben, heißt es als Beispiel.

Niederschläge verteilen sich immer ungleicher

Die jährliche Niederschlagsmenge in Deutschland hat seit 1881 zugenommen, nämlich um 8,7 Prozent. Allerdings treiben nur einige Länder den Durchschnitt nach oben, darunter Schleswig-Holstein. Während es dort deutlich nasser geworden ist, haben vor allem Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit mehr Trockenheit zu kämpfen.

Der Bericht beklagt denn auch negative Konsequenzen von Dürren für die Wirtschaft. In der Forst- und Landwirtschaft fehle Wasser. Sinkende Wasserstände in Flüssen würden zudem Kraftwerke und Schifffahrt behindern.

An anderer Stelle sinken die Wasserstände nicht, ganz im Gegenteil: Der Meeresspiegelanstieg macht auch vor den deutschen Küsten nicht Halt. Den Küstenregionen attestiert der Monitoringbericht deshalb ein langsam ansteigendes Risiko von Sturmfluten.

 

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