Eine große Ehrung für die deutsche Klimaforschung, wenn auch eine späte. Der Hamburger Meteorologe Klaus Hasselmann erhält für seine Arbeiten auf diesem Feld den Physik-Nobelpreis, zusammen mit Syukuro Manabe aus Japan und dem Italiener Giorgio Parisi.
Die drei Wissenschaftler leisteten bereits vor Jahrzehnten maßgebliche Beiträge, um das Verständnis der Erderwärmung durch den menschlichen Einfluss aufzuklären. Unter anderem ihre Klimamodelle trugen dazu bei, die Treibhausgefahr durch das Aufladen der Atmosphäre mit CO2, Methan und Co ins öffentliche Bewusstsein zu bringen – und damit letztlich auch, die Klimapolitik zu etablieren.
Zuletzt sah sich die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften oft der Kritik ausgesetzt, sie sei mit ihren Ehrungen nicht mehr am Puls der Zeit. So war der Physik-Nobelpreis in den vergangenen Jahren von Astronomen geprägt.
Mit der heute bekannt gegebenen Auswahl von Hasselmann, Manabe und Parisi wendet sich die Akademie nun aber eindeutig wieder dem "Erdsystem" zu, das durch die Klimaerhitzung extrem gefährdet ist, wie die sich global häufenden Wetterextreme für alle sichtbar zeigen.
Hasselmanns Ehrung ist, wenn sie auch einem fast 90-Jährigen zuteilwird, ein positives Signal für die deutsche Forschungslandschaft.
Gerade in der Klimawissenschaft leistete die Bundesrepublik von Anfang an Wegweisendes, auch verbunden mit Forschernamen wie Hartmut Graßl und Hans Joachim Schellnhuber. Das kostet auch Geld. Aber das ist hier so gut angelegt wie auf kaum in einem anderen Feld.