Leeres Schaufenster, in dem eine Angestellte aufräumt, auf einem kleinen Schild steht:
Teile der Wirtschaft wurden heruntergefahren, aber Corona-Krisenmanagement ist keine Klimapolitik. (Foto: Sascha Kohlmann/​Flickr)

Minus 40,8 Prozent CO2 seit 1990. Na also. Deutschland hat sein Klimaziel geschafft. Alles andere wäre peinlich gewesen für den alten Klimaweltmeister, der in den letzten Jahren doch glatt dabei war, seinen guten Ruf zu verspielen.

Nur leider hat er das nicht ganz ohne höchst zweifelhafte Helfer geschafft: die Corona-Viren, die Industrie und Verkehr in den Lockdown schickten. Die Pandemie hat so möglicherweise bis zu drei Prozentpunkte beigesteuert.

Aber wir wollen nicht ungerecht sein. Die Bundesregierung und die EU haben zu dem Erfolg durchaus beigetragen. Ohne den beginnenden Kohleausstieg, steigende Ökostromanteile und die höheren CO2-Preise im Emissionshandel wäre die 40-Prozent-Marke in weiter Ferne geblieben.

Freilich gibt es nun wirklich keinen Anlass, sich auf diesen Erfolgen auszuruhen. Denn zündet die Regierung nicht schnell einen Klimaschutz-Turbo, wird die CO2-Bilanz ganz schnell wieder trübe aussehen. Schon 2021 droht ein erneuter Anstieg der Emissionen, wenn die Corona-Erholung planmäßig gelingt.

Was tun? Ökoenergie-Ausbau kräftig beschleunigen, echte Verkehrswende vorantreiben (nicht nur E-Autos subventionieren), Tempo der energetische Gebäudesanierung verdoppeln. Und dazu nicht auf die nächste Bundesregierung warten.

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