Die Tomaten matschig, die Banane schwarz statt gelb, das Brot verschimmelt. Jeder hat sich schon mal darüber geärgert, dass die im Laden gekauften oder mit viel Elan selbst produzierten Lebensmittel vergammelt sind, bevor sie ihrem eigentlichen Zweck zugeführt werden konnten.
Gerade im Sommer ist das ein Problem, wenn hohe Temperaturen den Lebensmitteln noch stärker zusetzen als sonst. Marktforscher haben ermittelt, dass allein in den Monaten Juli und August in privaten Haushalten rund 342.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle anfallen. Das sind übrigens die Zahlen für 2016, in diesem Hitzesommer dürfte es noch mehr gewesen sein.
Das Lebensmittel-Wegschmeißen ist nicht nur teuer, sondern auch ein Umwelt- und Klimafrevel, der schon oft beklagt wurde. Es werden wichtige Ressourcen wie Energie, Wasser und Boden verschwendet. Dabei ist es im Haushalt gar nicht so schwer, die Verschwendung zu bremsen.
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung, der die Bundesregierung berät, hat in seinem Projekt des "nachhaltigen Warenkorbs" auch dazu Tipps gegeben, und es lohnt sich, sie zu beherzigen. Auch jetzt, da die Affenhitze zwar vorbei ist, aber uns noch vier Wochen Sommer bevorstehen.
Da kann man schon noch einiges lernen. Sachen wie die, dass man den Joghurt nicht gleich entsorgen muss, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum etwas überschritten ist, wissen wir natürlich. Ebenso, dass man möglichst saisonal und regional einkaufen soll, weil die Gefahr dann geringer ist, dass Obst oder Gemüse auf langen Transportwegen beschädigt und aussortiert werden.
Doch dass auch eine fein justierte Kühlschrankbeladung die Haltbarkeit der Produkte verlängert und längst nicht alles dort hinein gehört, ist sicher vielen neu.
Also: Gemüse gehört ins Gemüsefach, die Eier ins Eierfach. Das ist logisch. Doch das andere muss man lernen. Milchprodukte, Fleisch und Fisch finden ihren Platz im unteren Fach, wo es besonders kalt ist. Feinkost und fertig Zubereitetes kommen in die Mitte. Ganz oben sind Käse, Eingemachtes und Marmelade richtig platziert.
Joachim Wille ist Chefredakteur des Onlinemagazins Klimareporter°.
Aber Achtung: Tomaten, Zucchini und Kartoffeln halten am längsten, wenn sie in etwa zimmerwarm gelagert werden, am besten an einem dunklen und luftigen Platz.
Hoffentlich hilft's, denn im Rahmen der UN-Nachhaltigkeitsziele hat sich auch Deutschland vorgenommen, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren.